Freitag, 22. Januar 2016

22.01.2016 Der erste Kopf ist vom Instandsetzer zurück und die Blöcke gehen zur Überarbeitung

Die Ventile sind ausgebaut
Meine Entscheidung zum weiteren Vorgehen mit den Motoren habe ich jetzt getroffen: Da der Original OTS Motor ja fast neue Kolben hat und die Bohrung der Zylinder auch OK ist, werde ich die Originalität des Motors beibehalten und den Motor mit neuen Teilen komplettieren. Daher habe ich den Block zum Instandsetzer gebracht, um dort die festsitzenden Zylinderkopf Bolzen rausdrehen zu lassen, ehe ich sie mangels brutalem Werkzeug abreisse. Neue Bolzen sind bereits auf dem Wege von SNG zu mir und sollten am Montag ankommen. Nach  Demontage der Bolzen soll der Block noch kurz geplant werden, so dass ich den neuen Kopf hier dicht draufbekomme.
Der OTS Kopf ist glasgestrahlt


Die verkokten Kanäle sind jetzt wieder "lupenrein" und auch die können nach Austausch der Führungen poliert werden.

















Den alten OTS Kopf habe ich glasstrahlen, reinigen und prüfen lassen, den werde ich so nicht 1:1 weiter verwenden können, sondern zumindest neue Ventile, Führungen und die fehlenden Ventilschaft Abdichtungen einbauen. Das ist jetzt keine Prio, wenn ich Zeit habe presse ich erst mal die Ventilführungen aus und setze hier neue ein, so dass die neuen Ventile auch nicht zu viel Spiel haben. Dann wäre der Kopf als Reserve Kopf auch wieder fertig.

Den defekten Zylinder des XJ6 lasse ich gerade bohren um den defekten Zylinder mit einem neuen Inliner zu versehen. Die fast neuen +0,2" Übermass Kolben kann ich dann weiter verwenden, nur der Kolben mit dem neuen Inliner bekommt noch vorsichtshalber neue Ringe verpasst. Alle Zylinder werden dann noch einmal fein gehohnt. Inliner und Ringe sind ebenfalls schon bestellt. Wenn ich dann bei Gelegenheit noch eine gute Kurbelwelle bekomme, kann ich den Motor wieder komplettieren. Ich habe letzte Woche noch einen XJ6 Serie 2 Motor gekauft, mal sehen was dort noch zu verwenden ist. Aus dem XJ6 Serie 3 Motor nehme ich dann das komplette neuwertige Innenleben bestehend aus Ventiltrieb, Kurbelwelle und Pleuel. Lediglich die zum Block passenden Kolben werde ich weiter verwenden. Damit habe ich das Problem des Spiels der oberen Pleuel Lager gelöst und auch die nicht mehr Instand zu setzende Kurbelwelle durch eine Neue ersetzt. Wenn wieder Zeit und Geld da ist, werde ich auch die alten oberen OTS Pleuel Augen ausbohren und ersetzen. Dann habe ich die Teile neuwertig fertig, um den 2. Motor komplettieren zu können.

Den neuwertigen Kopf des XJ6 werde ich auf den Original OTS Motor bauen, nachdem ich die abgerissene Zündkerze vorsichtig auf der Ständerbohrmaschine ausgebohrt habe.



















Die Brennräume und Ventilsitze sehen einwandfrei aus, im Einlass gibt es wegen der in den neuen Motoren verwendeten Ventilschaftabdichtungen keinerlei Kohle Ablagerungen in den Einlass Kanälen. Ich werde die Kanäle noch ein bisschen nachbearbeiten / polieren. Der Brennraum des abgesoffenen Zylinders sieht etwas gruselig aus, der Kopf ist jetzt aber beim Glasstrahlen beim Instandsetzer, um die Ventilsitze genau prüfen zu können, ob sie durch das Wasser in dem einen Zylinder nicht gelitten haben.
Hier die abgerissene Kerze im Block
Ich habe vorsichtshalber mal 2 neue Einlassventile und 7 neue Auslassventile bestellt, werde die auf jeden Fall einbauen, die bestehenden Ventile kann ich dann ja immer noch für den anderen Kopf weiter verwenden.

Die abgerissene Zündkerze geht jetzt in den Keller zur Sonder Behandlung. Vorsichtig habe ich Stufe für Stufe das Kerzengewinde ausgebohrt, bis die Reste der Kerze bzw. das Restgewinde entfernt werden konnte.

Die Kerze wurde sorgfältig ausgebohrt
Der Schrott ist nun draussen, ohne dass das Gewinde im Kopf beschädigt wurde. Ich habe vorsichtshalber alle Kerzengewinde - von allen beiden Köpfen - mit einem Gewindeschneider zur Reinigung nachgeschnitten, damit die neuen Kerzen nicht wieder fressen können.
Ich hoffe den OTS Block nächste Woche zu bekommen, muss allerdings noch überlegen ob ich hier die XJ6 Stirnplatte wegen der verbesserten Wasserpumpe einsetze oder die Original Pumpe beibehalte. Da der Motor mit Stirnplatte geplant werden muss, werde ich die Entscheidung treffen, wenn die Oberseite des Blocks vermessen ist um zu entscheiden - Planen notwendig oder nicht.

Samstag, 16. Januar 2016

16.01.2016 Der Spender für die Herztransplantation ist angekommen

Endlich wieder Teile: Der Spender für die Herztransplantation - ein XJ6 Serie 3 Motor ist heute angekommen. Das war eine Palette mit ein wenig Lottospiel. Ich konnte den Motor für 300 € zzgl. 100 € Transport erstehen. Der Motor sollte aber fest sein. Er sollte als Teilespender für die defekte Kurbelwele zum Überarbeiten und eventuell für den Zylinderkopf dienen. Ich hatte darüber hinaus gehofft, dass er den neuen Kopf mit den großen Einlassventilen hat - der bringt ein bisschen mehr Power. Dazu habe ich alle Nebenaggregate wie Wasserpume, Anlasser, Lichtmaschine und Einspritzanlage incl. Steuergerät bekommen in der Idee, mal einen Einspritzer umbauen zu können.

Jetzt hiess es erstmal die Werkstatt für den Teilespender aufräumen und alle anderen Teile verpacken, damit Platz zum Arbeiten ist.


Die Logistik, einen über 250 Kg schweren Motor alleine von der Palette in die Werkstatt zu bringen war schon eine Herausforderung: Die Palette erstmal so drehen, dass sie nicht mehr dicht an der Wand neben dem Lichtschacht steht, dann den Werkstattkran angekarrt und den Motor angehoben und ein wenig in den Hof gezogen. Dann den Rollwagen darunter und richtung werkstatt gezogen. Allerdings den Motor vorher so unterbaut, dass er nicht umkippen kann. Dann gab es zwei hässliche Stufen zu überfinden: Die Treppe runter im Freisitz (habe ich mit Bohlen unterbaut) und dann weder dir Stufe hinauf ins ehemalige Schwimmbad (meine Werkstatt). Bei der Stufe rauf hat wieder der Werkstattkran mit angepackt, alleine hätte ich den Motor nicht auf die wieder um Einsatz kommenden Bohlen gekriegt um die Stufe zu überwinden. Danke herr Kran für die tatkräftige Hilfe :)
Jetzt ist der Motor drinnen und ich kann beginnen das ganze Geraffel drumrum abzubauen: Klimakompressor, Servo Pumpe, Lichtmaschine, Abgas Rohre, Ansaugkrümmer mit Einspritzanlage und zuletzt den Automatik Wandler um an die Schwungscheiben Schrauben zu kommen. Eine echte Herausforderung, wenn der Motor fest ist und die Schrauben hinter dem Motor versteckt sind und nur wenn sie nach unten gedreht sind abzuschrauben sind.
Die Auspuffkrümmer sind ab (auch bei den neuen Jaguar scheinen die Gusskrümmer noch zu reissen.....) und ich kann an die Einspritz Seite gehen.
Das ist schon ein Haufen Geraffel das da abzubauen ist, bevor man an die eigentlichen Krümmer Schrauben herankommt: Benzinleitungen, Elektrik, Wasserkanäle / Vorwärmeinheit .....









In den Einlasskanälen blüht die Chemie vor sich hin - muss ordentlich Zeit dafür gahabt haben...
Der ganze Ansaugkram ist runter
Die Wasserpumpe ist demontiert, hier ist einiges anderst wie beim OTS Motor, aber die Pumpe ist größer und vielleicht kann ich da was umbauen um mehr Wasser Durchsatz zu bekommen damit der Motor nicht so heiss wird. Alles aber in hervorragendem Zustand, nur der Kopf / die Alu Teile sind etwas korrodiert.












Die Nockenwelle und die Lager sind 100% in Ordnung und weisen keinerlei Riefen, Schäden oder Verschleiss auf.










Alle anderen Lager und Laufflächen sehen auch gut aus. Jetzt die nächste Herausforderung: Die Schrauben vorne an den Nockenwellen lösen ohne dass man den Motor drehen kann - das war ein ganz schönes gefrickel mit halb gelösten Kurbelwellen Lagern, entspannter Steuerkette und einem Lappen im Steuerkanal, falls was reinfallen sollte von den Schrauben - doppelter Boden, der Motor / die Wanne wird ja eh aufgemacht :)



Die Nockenwellen sind nach ein wenig Trickserei raus und wie neu!


















Der Kopf ging nach Lösen aller Schrauben ganz leicht runter und war nirgends angebacken.

Der Zylinderkopf sieht ordentlich aus - muss aber noch zerlegt werden ob das Wasser auch die Ventile beschädigt hat. Allerdings ist eine Kerze abgebrochen - die muss ich noch ausbohren - ganz vorsichtig um das Alu Gewinde nicht zu beschädigen. 










Hier von aussen und innen fotografiert.














 





Das war der Zylinder mit dem offenen Kerzenloch. Das ist echt super übel: Das Wasser steht noch im 3. Zylinder - also erstmal "Schwester - Sauger - Tupfer" - und ein wenig Übersicht verschaffen. Ich habe da meinen Wasser Staubsauger geholt um den Driss rauszubekommen.
Der 2. Zylinder hat zwar auch Pampe drinnen - das muss aber nur temporär gewesen sein.



















Beim Absaugen kam jede Menge Sand und Wasser raus - übrig bleibt ein trauriges Bild eines völlig verrosteten Zylinders und eines vergammelten Kolbens der total fest sitzt.


Der Kettenantrieb weist keinerlei Laufspuren in den Lagern auf - den werde ich so - bis auf neue Kette und Spanner sowie Dämpfer Elemente weiterverwenden und die Ölpumpe sieht aus wie neu. keinerlei Spiel über Toleranz oder Schäden an den Laufflächen.
Die Teile werden aber vorsichtshalber getauscht - wenn er schonmal offen ist macht das auch bei gutem Zustand keinen Sinn die so weiter zu verwenden.
Jetzt die Herausforderung Nr. 3: Die Kurbelwelle ausbauen und die Pleuel / Kolben nach oben wegbauen und die Welle dreht immer noch nicht. Mit ein wenig Mühe und leicht gelösten Hauptlagern sind 5 Kolben und Pleuel draussen. Jetzt lässt sich auch die Welle bei dem gelösten 3. Zylinder Pleul teilwese drehen und die Schwungscheibe kann demontiert werden.
Welle und Kolben - bis auf Nummer drei sind draussen. Nummer 3 bekommt eine Sonderbehandlung verpasst. Erstmal einsprühen und bis morgen warten.
Jetzt ist morgen - mit der Topfbürste auf der Flex habe ich den Zylinder auf den Lauffkächen entrostet und den Boden des Kolben ebenfalls behandelt um den Kolben etwas nach unten pressen zu können. Nochmals Caramba drauf und eine große nuss auf den Kolben gelegt - jetzt vorsichtig mit dem großen Alu Hammer draufgeschlagen und langsam den Kolben von der Laufbuchse getrennt.  Soblad der Kolben nach unten gelöst war konnte ich ihn noch weiter runterschieben und die Zylinder Laufbahn noch einmal mit Topfbürste und Schleifpapier weiterbehandeln - danach ging er leicht nach oben heraus ohne weiteren Widerstand zu leisten. Das Ding ist nun draussen und ich kann das Pleuel weiter verwenden für den anderen Motor ohne die alten Pleuel neu lagern zu müssen. Die hier haben keinerlei merkliches Spiel.











Die "Bürste der Macht" war mit mir und hat genau in den Zylinder gepasst.




Der Kolben sieht gar nicht so schlimm aus - allerdings sind Ring 1 und 2 noch in den Nuten festgebacken oder gerostet - aber ich denke da hinein werde ich keinerlei Zeit mehr investiert da wenn ich den Motor mache ich alle 6 Zylinder gleichmäßig bohren muss.












Jetzt sind alle 6 Paarungen beieinander und können gereinigt und zerlegt und mit den anderen Kolben wieder komplettiert werden.

Alles ist ausgebaut, die Dichtflächen mit der Topfbürste gereinigt und ich kann jetzt überlegen wie ich weiter vorgehe: Wenn ich die Original Motor Nummer behalten will muss ich die Kolben des alten Motors, die ja neu waren, auf die Spender Pleuel bauen und auch die Spender Kurbelwelle einbauen. Ich könnte natürlich auch den neueren Block bohren und 9:1 Verdichtung Kolben einbauen. Leider ist der Kopf nicht das, was ich erwartet hatte. Ich werde da nochmal drüber schlafen und prüfen lassen, ob der Block überhaupt zu bearbeiten ist wegen der engen Masse zwischen den Zylindern.

Die Kurbelwellen Lager sehen auch 1a aus, die brauche ich nicht einmal nachpolieren zu lassen und baue nur neue Lagerschalen überall ein. Ich überlege aber die vorsichtshalber auf Schlag prüfen zu lassen und eventuell auf Simmerring umzubauen und hinten an der Schwungscheibe die Welle wie beim FHC abdrehen zu lassen.

Die Lagerschalen zeigten auch keinerlei Verschleiss oder Riefen - die hätte man locker noch 100.000 Km fahren können.















Jetzt muss ich nur noch den ganzen ausgebauten Kram verräumen und schauen was die Ersatzteil Lage so bringt - offensichtlich sind derzeit keine neuen standard Pleuel Lager lieferbar - muss mal messen was drinnen ist.

Freitag, 15. Januar 2016

14.01.2016 Wie Weihnachen: Die Teile sind da und das Getriebe wird fertig

Heute sind endlich die bestellten Ersatzteile - unter anderem auch für das Getriebe gekommen. Ich hatte neue Buchsen und einen neuen Lagerbolzen für den Ausrückhebel bestellt, sowie Dichtungen und Simmerringe. Da sich bei diesem Getriebe die erste Buchse nicht aus den Gehäuse austreibe ließ, musste ich sie mit einem kleinen Fräser herausfräsen. Die 2. Buchse ließ sich dann heraustreiben.
 
 
 
 
 
 
 
 
Da das Abdeckblech auch gefehlt hatte (habe ich neu bestellt)  habe ich auch gleich die etwas vermurksten Gewinde korrekt nachgeschnitten, so dass die Schrauben jetzt wieder gut passen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die neuen Buchsen sind jetzt eingepresst, mussten aber wegen der engen Passung noch einmal ein wenig aufgerieben werden.
 
 
 
 
So sahen die alten Buchsen und die defekte Welle aus 
Hier dann die überarbeiteten bzw. neuen Teile vor dem Einbau. Das Gewinde der Sicherungsschraube für den Bolzen war verwürgt, das habe ich aufgebohrt, ein neues Gewinde für eine 1/2 " Kopf Schraube geschnitten und dann eine passende Schraube geschliffen, die in das Loch des Dornes noch einfädelt. Die habe ich dann beim Einbau mit Loctite schön gesichert :)
Den Ausrückhebel habe ich vor der Montage wieder schön lackiert, dass er nicht rosten kann.
Vor Montage der Dichtung habe ich die Laufflächen für den Simmerring und das Kupplungs Gegenlager in der Kurbelwelle noch einmal mit feinstem Schleifbaper und Polierpaste auf Hochglanz gebracht.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die neue Dichtung für das Getriebe habe ich dann mit ein wenig festem Fett auf dem Getriebe Gehäuse aufgelegt und die Glocke im Anschluss montiert. Der Sicherungsring für das Lager und die Distanz Scheibe mussten erst entfernt werden, da die Dichtung ansonsten nicht über das Lager geht.
 
 
 
 
 
 
 
Für das Befestigen der Glocke habe ich dann neue Sicherungsbleche genommen, einen neuen Simmerring eingepresst und die Schrauben mit Sicherungsblechen oder mit Loctite gesichert.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Im Anschluss daran habe ich das Ausrücklager mit einem Neuen verglichen: Der Verschleiß am Lagerzapfen ist bereits so stark, dass es nicht von 1000 Km Fahrt kommen kann. Also habe ich das Lager gegen ein Neues ausgetauscht und auch neue Sicherungsfedern montiert. So ist das Beweisstück wenigstens ohne Motor Demontage erhalten geblieben. 
 
 
 
Welle und Drucklager wurden mit temperaturfestem Kupferfett montiert. Die neu gebaute Schraube kommt hier zum Einsatz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das Getriebe ist jetzt wieder einsatzbereit und muss nur noch mit Öl neu befüllt werden.